ID. Buzz im Härtetest: Neuer Hightech-Bulli auf Herz und Nieren geprüft
Im Begriff Qualität steckt das Wort Qual. Damit auch der gerade vorgestellte ID. Buzz die höchsten Qualitätsanforderungen von Volkswagen erfüllt, quälte sich der elektrische „Bulli“ durch einen komplexen und anspruchsvollen Erprobungsmarathon – weltweit und unter Extrembedingungen. Wohin die Mitarbeiter aus der Technischen Entwicklung und der Qualitätssicherung auch reisen: Es geht dahin, wo es im besten Falle wehtut. Es darf extrem sein. Extrem heiß, von staubtrocken bis tropisch-feucht. Extrem kalt, von trocken bis klamm, dazwischen alle vorstellbaren Temperaturabstufungen und Luftfeuchtigkeitsgrade – und von Straßenbelägen kann oft genug nicht die Rede sein. Schließlich sollen die Fahrzeuge auf Herz und Nieren geprüft werden, bevor es in die Serienproduktion geht.
Heiß- und Kaltlanderprobung für höchste Ansprüche
Und so beweist der ID. Buzz in Skandinavien sein fahrdynamisches Potenzial auf Schnee und Eis. Im Vordergrund der Kälteerprobung stehen Materialauslegung, elektrische und elektronische Funktionen, Fahrwerksabstimmung, das Anfahren, Bremsen und Lenken bei geringen Reibwerten sowie das Thermomanagement des Gesamtfahrzeugs.
Zeitgleich nutzen die Ingenieure von Volkswagen den Sommer im heißen Süditalien. Im Testgelände von Nardò finden Performance-Tests sowie Abstimmungen statt. Außerdem werden dort Heißland-Dauerläufe und das Laden der Batterie unter Extrembedingungen erprobt.
Staubige Pisten in Süditalien
Die Sonne brennt – der Boden ist trocken und staubig. Ein weißer, geschickt getarnter Bulli kämpft sich über den steinigen Untergrund. Immer wieder erschüttern tiefe Schlaglöcher das Fahrzeug und seine Insassen. Ein Kraftakt für die neueste Generation Bulli. Erprobung bedeutet, bis ans Äußerste zu gehen. Nur so erreicht die Technik die finale Perfektion.
Es sind anspruchsvolle Bedingungen für alle Komponenten. Im Fokus standen diesmal vor allem die Fahrdynamikkomponenten des ID. Buzz. „Kurz vor der Markteinführung testen wir die letzten Applikationsstände direkt an den Fahrzeugen. Damit wird das Gesamtfahrzeug hier jetzt noch einmal kundennah erprobt“, erzählt Stefan Lutz, Gesamtprojektleiter des ID. Buzz bei Volkswagen Nutzfahrzeuge.
Unter Alltagsbedingungen am Limit
Genau wie konventionell angetriebene Fahrzeuge müssen sich bei Volkswagen Elektroautos einem harten Testprogramm unterziehen. Dazu gehört auch immer die uneingeschränkte Alltagstauglichkeit unter allen klimatischen Bedingungen. In der Kältekammer wird beispielsweise getestet, wie schnell die Spiegelheizung nach dem Start die Außenspiegel auftaut. Auch bei extremen Minustemperaturen muss der Spiegel den Blick nach hinten freigeben.
„Der Bulli ist ein Auto, das sich schon immer besonders durch seine Alltagstauglichkeit auszeichnet“, sagt Stefan Lutz. „Deswegen testen wir auch den ID. Buzz unter allen Bedingungen und bei allen Wetterlagen. Die Antriebe müssen ebenso einwandfrei funktionieren, wie die Flüssigkeiten, sämtliche Systeme und Bedienungsabläufe sowie Anzeigen und Displays. Nur so können wir sicher sein, dass das Fahrzeug in allen Regionen dieser Welt störungsfrei bewegt werden kann“, fügt er hinzu.
Im Fokus der Erprobungen standen – neben den klassischen Kernkompetenzen wie Fahrwerk und Antrieb – auch Funktionstests und Belastungsproben des neuen Bedienkonzepts samt Instrumenten und Displays. Den Herausforderungen des harten Erprobungsmarathons müssen sich auch die neuen Assistenzsysteme und die erweiterte Konnektivität stellen.
Zwei ID. Buzz bei ihrer Kaltlanderprobung auf Eis.
Virtuell über die Straßen dieser Welt
Neben der physischen Erprobung wurde vieles aber auch digital erprobt. Die Testexperten konnten zudem auf den umfassenden Erkenntnissen der digitalen Erprobung mit sogenannten digitalen Prototypen des ID. Buzz aufbauen. Karosserie, Antrieb, Fahrwerk, Elektrik und Gesamtfahrzeug eines neuen Modells werden bereits am Computer entworfen und deren Funktionen simuliert – auch im Verbund. Insgesamt haben die virtuellen Prototypen des ID. Buzz digital mehr als mehrere Millionen Kilometer absolviert.