Der Audi RS 6 Avant GT erobert die Westküste
Als zweitgrößter Automarkt der Welt sind die USA heute ein wichtiger Wachstumsmarkt für Audi. Das Unternehmen will seine Marke in Nordamerika stärken und sieht die Region als eines von drei Standbeinen weltweit. Diese Entwicklung ist aber alles andere als neu. Die vereinigten Staaten spielen für die vier Ringe schon lange eine große Bedeutung. Auch in Sachen Motorsport. Das beste Beispiel dafür: der eigens für die IMSA-GTO-Rennserie entwickelte Audi 90 quattro IMSA GTO. Er sollte nach den großen Erfolgen im Rallyesport die Überlegenheit des quattro-Allradantriebs auch auf der Rundstrecke unter Beweis stellen ... und tat das auch. Mit Audi-typischer Performance und unverkannbarem Sound aus seinem Fünf-Zylinder-Motor, vor allem aber auch der aufsehenerregenden Optik eroberte der Audi 90 quattro IMSA GTO Ende der 1980er Jahre die Rennstrecken Nordamerikas. Mit Hans-Joachim Stuck am Steuer konnte der Wagen in der Saison 1989 sieben Rennen gewinnen.
Heute hat das Auto unumstößlichen Kult-Status ... und dient als als Inspiration für das neue Topmodell einer anderen Ikone aus dem Audi-Portfolio: den Audi RS 6 Avant GT. Zwei der insgesamt 660 geplanten Stück des Top-RS 6 - einer in Nardograu und einer in Arkonaweiß, trafen sich mit an der US-Westküste für ein einmaliges Foto-Shooting mit ihrem Vorreiter, dem Audi 90 quattro IMSA GTO.
Tatsächlich ist der Audi RS 6 Avant GT aber nicht das erste Auto, das sich den legendären US-Renner als Quelle der Inspiration auserkoren hat. Eigentlich nämlich begann die Geschichte des RS 6 Avant GT schon deutlich früher. 2020 nämlich, mit dem Auszubildendenprojekt RS 6 GTO concept. Zwölf Azubis aus den Bereichen Karosserie- und Fahrzeugbaumechanik, Kraftfahrzeugmechatronik, Fahrzeuglackiererei und Werkzeugmechanik arbeiteten sechs Monate mit Unterstützung des Audi Design an dem Projekt. Das Ergebnis zeigte, wie vielfältig sich junge Talente schon während ihrer Ausbildung in das Unternehmen einbringen können, vor allem aber auch wie spektakulär ein derart verfeinerter Audi RS 6 aussehen könnte.
Vier Junge weiter in die Zukunft - also ins Hier und Jetzt gespult - wurde die Grundidee des GTO-inspirierten RS 6 nun also Realität. Mit dem RS 6 Avant GT. Die markante Front orientiert sich erkennbar am RS 6 GTO concept. Der Singleframe sowie die Lufteinlässe werden vollständig in schwarz Hochglanz lackiert. Dadurch wirkt der Wagen noch tiefer und breiter. Vertikale Blades in der Frontschürze, ein neues Lufteinlassgitter und ein mächtiger im Stoßfänger integrierter Frontsplitter unterstützen die geschärfte Optik. Zum ersten Mal nutzt die Audi Sport GmbH nicht nur eine gänzlich neue Motorhaube, sondern verwendet auch erstmals Carbon für die Fertigung dieses Bauteils. Im Zuge einer abseits der Norm durchgeführten Lackierung wird das Carbon dieser neugestalteten Motorhaube optisch ansprechend hervorgehoben und von der Wagenfarbe eindrucksvoll eingerahmt.
Die Seitenpartie definieren die Einleger im Schweller und Außenspiegelkappen in Carbon glänzend sowie die exklusiv für den RS 6 Avant GT* entworfenen 22-Zoll-Räder im 6-Arm-Design. Am Heck besticht das Sondermodell mit dem schwarzen Schriftzug „RS 6 GT“, einer eigens auf das Design abgestimmten Heckklappe mit optisch abgesenkter Ladekante, einem luftdurchströmten Diffusor mit vertikal mittig platziertem Reflektor, der den Wagen nochmal deutlich breiter erscheinen lässt, sowie einem markanten, aus dem Motorsport inspirierten Doppelflügel. Dieser wurde nahezu identisch vom Konzeptauto der Auszubildenden übernommen. Erstmals in der Geschichte des RS 6 Avant* entfällt die Dachreling, um eine noch flachere, sportlichere Silhouette zu erhalten.
Der schwarz gehaltene Innenraum wird durch zahlreiche Akzente in der exklusiven Farbkombination und Doppelnaht in Rot und Kupfer aufgewertet. Das gilt für den Lenkradkranz, den seitlichen Teil der Mittelkonsole, die Mittelarmlehne, die Türarmauflagen sowie die Fußmatten mit dem Schriftzug „RS 6 GT“. Darüber hinaus übernehmen die neuen RS-Schalensitze in einer Leder-Dinamica-Kombination und mit dem Schriftzug „RS 6 GT“ unmittelbar unter der Kopfstütze ebenfalls diese Farbgebung. Die Wabensteppung der Sitzmitte glänzt in Expressrot, während die Außennaht des Schalensitzes in Kupfer ausgeführt ist. Die Türarmauflagen, die Instrumententafel, die Mittelkonsole einschließlich ihrer Seitenteile und die Türbrüstungen sind mit Mikrofaser Dinamica schwarz bezogen, die Dekoreinlagen mit Mikrofaser Dinamica tiefschwarz.
Die Leistung des neuen RS 6 Avant GT* liegt bei 463 kW (630 PS), sein maximales Drehmoment beträgt 850 Newtonmeter. Von 0 auf 100 km/h sprintet der Primus der Baureihe in 3,3 Sekunden, eine Verbesserung im Vergleich zum RS 6 Avant* um 0,3 Sekunden. Auf 200 km/h beschleunigt der RS 6 Avant GT* aus dem Stand in nur 11,5 Sekunden und somit 0,5 Sekunden schneller als der RS 6 Avant*. Die Höchstgeschwindigkeit endet bei 305 km/h, für die Negativbeschleunigung sorgt serienmäßig die RS-Keramikbremsanlage. Um das Sondermodell nochmals von anderen RS-Modellen hervorzuheben, erhält das quattro Sportdifferenzial an der Hinterachse eine speziell auf den RS 6 Avant GT* ausgelegte Abstimmung. Neue Parameter legen den Fokus auf mehr Agilität und Heckbetonung im Fahrmodus „dynamic“. Kund_innen profitieren davon durch ein sportlich-neutrales und sehr präzises Fahrverhalten. Erstmals und einzig für den RS 6 Avant GT* kommt ein Gewindefahrwerk serienmäßig zum Einsatz. Es legt die Trimmlage um zehn Millimeter tiefer als beim RS 6 Avant*, ist manuell verstellbar und bietet eine optimale Spreizung zwischen Dynamik und Komfort.