75 Jahre Porsche Sportwagen: Die größten Motorsporterfolge
1948
Die Geburtsstunde der Marke Porsche: Der 356 „Nr. 1“ Roadster erhält die allgemeine Betriebserlaubnis am 8. Juni. Das parallel entwickelte Serienmodell wird schnell zur Basis für die ersten Rennsporterfolge.
1951
Porsche macht mit einem Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans international auf sich aufmerksam.
1953
Gilberte Thirion: Die vorherigen beiden Monate hatte sie nach einem Rallyeunfall im Krankenhaus verbracht. Im Mai 1953 steht Gilberte Thirion im Porsche 356 wieder in der ersten Reihe auf dem Nürburgring. Die 25-Jährige eifert ihrem Traum vom großen Rennsport nach und hat sich in der von Männern dominierten Szene einen Namen gemacht.
Gilberte Thirion, Porsche 356, 1953, Porsche AG
1954
Bei der Carrera Panamericana 1954 erringt Hans Herrmann mit dem 550 Spyder den Klassensieg und wird Dritter in der Gesamtwertung.
1956
Bei der Targa Florio fährt Umberto Maglioli am 10. Juni in einem 550 A Spyder als Gesamtsieger über die Ziellinie. Damit schlägt Porsche erstmals die wesentlich stärkere Konkurrenz von Ferrari und Maserati.
1962
Mit dem 804 setzt Porsche erstmals einen speziell für die Formel 1 konstruierten Rennwagen ein. Dan Gurney holt am 8. Juli in Rouen beim Großen Preis von Frankreich den ersten Formel-1-Sieg nach Zuffenhausen.
1966
Eberhard Mahle: Der Sohn des Mitinhabers der Stuttgarter Mahle GmbH ist nicht nur ein talentierter Tüftler, sondern auch Rennfahrer. In der heimischen Garage perfektioniert er seine Rennwagen bis ins letzte Detail. Auch den Porsche 911 2.0 vor der Europa-Bergmeisterschaft 1966. Bei dieser ist er derart überlegen, dass er den Titel gewinnt, obwohl er im letzten Rennen nach einer Kollision ausscheidet.
Eberhard Mahle, Porsche 911 2.0, 1966, Porsche AG
1968
Dreimal in Folge gewinnt ein Porsche 911 die Rallye Monte Carlo. Vic Elford und David Stone feiern den ersten Rennerfolg eines 911. Eine glanzvolle Rennpremiere liefert der Porsche 907/8 mit einem Dreifachsieg bei den 24 Stunden von Daytona und einem ersten Platz bei den zwölf Stunden von Sebring 1968 ab.
1969
Hans Herrmann: Beim Wimpernschlagfinale in Le Mans 1969 wird Hans Herrmann mit nur vier Sekunden Rückstand geschlagen. Ein Jahr später wird mit dem ersten Porsche Gesamtsieg in Le Mans nicht nur sein Traum wahr, sondern auch der seiner Frau Magdalena. Sie hatte ihn vor dem Rennen gefragt, ob er aufhört, wenn er dieses Mal gewinnt. „Und ich habe leichten Herzens Ja gesagt.“ Er hat sein Wort gehalten.
1970: Porsche Salzburg spielt als zweites Werksteam die erste Geige
Nachdem im Vorjahr beim Debüt des 917 in Le Mans der erste Gesamtsieg für Porsche mit einem 908 LH nur um rund 120 Meter verfehlt wurde, machte der Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen in der Saison 1970 ernst: volle Attacke mit drei Autos des neuen Werksteams von John Wyer, dazu weitere unter der Nennung von Porsche Salzburg. Diese Fahrzeuge waren in den österreichischen Nationalfarben lackiert: Rot und Weiß. Während Ferry Porsche das Feld am Samstag, 13. Juni 1970 mit der Flagge auf die Reise schickte, leitete seine Schwester Louise Piëch die Geschicke des Salzburg-Teams.
Das damalige Rennen, das erstmals nicht mehr mit dem klassischen Le-Mans-Start freigegeben wurde, fand unter schwierigsten Bedingungen statt. Heftige Regenfälle sorgten für unzählige Unfälle, Dreher und Ausrutscher. Am Ende kamen von 57 genannten Fahrzeugen nur sieben in die Wertung. Ganz vorne: Richard „Dick“ Attwood aus Großbritannien und der als äußerst schonender Fahrer und besonnen geltende Deutsche Hans Herrmann am Steuer des Porsche 917 KH mit der Startnummer 23. Das Duo brachte den ersten Le-Mans-Gesamtsieg für Porsche mit einem sicheren Vorsprung von fünf Runden ins Ziel.
1970
Mit neun von zehn möglichen Siegen sichert sich Porsche mit den Typen 917 und 908/03 überlegen die Markenweltmeisterschaft. Im Juni erzielen Hans Herrmann und Richard Attwood mit dem 917 KH den ersten Porsche Gesamtsieg in Le Mans.
1982
Ein Jahr der Rekorde: Porsche verbucht in Le Mans neben den Plätzen eins bis fünf nahezu alle Klassensiege und Sonderwertungen. Der neue 956 ist eine Sensation, der erste Rennwagen mit Monocoque-Chassis und Ground-Effekt.
1983
Der im Auftrag des britischen Rennstalls McLaren International entwickelte Motor „TAG-Turbo made by Porsche“ leistet bis zu 1.000 PS und feiert im Sommer 1983 im McLaren MP4 Formel-1-Rennwagen Premiere. Mit 25 Grand-Prix-Siegen und drei Weltmeisterschaftstiteln bis 1986 dominiert er in der Formel 1.
1984
Überraschend siegt 1984 ein Porsche 911 Carrera 4x4 (953) von René Metge und Dominique Lemoyne bei seiner Premiere bei der Rallye Paris-Dakar.
1986
Noch bevor die ersten Fahrzeuge zu den Kunden rollen, fährt der Porsche 959 einen weltweit beachteten Sieg ein. Die Franzosen René Metge und Dominique Lemoyne gewinnen erneut die Rallye Paris-Dakar, vor Jacky Ickx und Claude Brasseur in einem weiteren 959. Der dritte 959 belegt als „fliegender Servicewagen“ den sechsten Rang.
1986
Hans-Joachim Stuck: Als „Stucki“ 1985 als Werksfahrer zu Porsche kommt, hat er als Rennfahrer bereits Höhen und Tiefen erlebt. Doch seinen Traum erfüllt er sich erst 1986 mit dem Gesamtsieg in Le Mans. Als er auf dem Podium steht, denkt er sich: „Stucki, jetzt hast du’s geschafft.“ Ein Jahr später wiederholt er diesen Erfolg. „Da begriff ich, dass du alles erreichen kannst, wenn du wirklich willst.“
1990
Der Porsche Carrera Cup feiert am 1. April im belgischen Zolder Weltpremiere und löst die Rennserie Porsche 944 Turbo Cup ab. Als Sieger des Auftaktrennens mit 40 identischen Porsche 911 Carrera 2 geht der Tourenwagenspezialist Olaf Manthey hervor.
1998
In Le Mans holt der mit Kohlefaser-Chassis ausgerüstete Porsche 911 GT1 ’ 98 gegen eine harte Konkurrenz einen Doppelsieg sowie den 16. Porsche Gesamtsieg. Das Siegerfahrzeug steuern Laurent Aiello, Allan McNish und Stéphane Ortelli.
2005
Timo Bernhard: Im August 2005 klingelt das Telefon des Rennfahrers. Porsche Renningenieur Roland Kussmaul ist dran. „Wie lange brauchst du bis nach Weissach?“ Die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden. Kussmaul fuhr fort: „Wir haben einen RS Spyder auf der Teststrecke.“ Bernhards Antwort: „Ich bin in 90 Minuten da.“ Schon in der ersten Testrunde spürt er, was dieser Prototyp, in dem er 2006, 2007 und 2008 bei der American Le Mans Series gewinnt, alles kann.
2005
Mit dem neuen Sport-Prototyp RS Spyder beteiligt sich Porsche seit Herbst 2005 an der American Le Mans Series (ALMS). Bei seinem ersten Einsatz im kalifornischen Laguna Seca fährt der RS Spyder auf die Pole-Position, einen Rundenrekord und holt einen Klassensieg.
2017
Der 919 Hybrid schafft nach 2015 und 2016 den dritten Gesamtsieg in Folge. Am Samstagabend um 18.30 Uhr scheint das 24-Stunden-Rennen für Earl Bamber, Timo Bernhard und Brendon Hartley jedoch bereits verloren zu sein, nachdem durch eine einstündige Reparatur am Fahrzeug ein Rückstand von 18 Runden entsteht. Doch sie schaffen eine fast übermenschliche Aufholjagd von Platz 56 auf 1.
2022
Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team feiert in Mexico City einen historischen Doppelsieg. Pascal Wehrlein startet im Autódromo Hermanos Rodríguez im Porsche 99X Electric mit der Startnummer 94 von der Pole-Position und holt am Ende den ersten Sieg für Porsche in der Formel-E-Weltmeisterschaft. Zweiter wird mit André Lotterer ebenfalls ein Porsche Pilot.