50 Jahre Volkswagen LT – Das Ergonomiewunder feiert Geburtstag

- Weltpremiere des neuen Lasten-Transporter (LT) fand im April 1975 in Berlin statt
- Ein Pionier in Sachen Ergonomie
- Mit einem überragenden Platzangebot auf einer kleinen Verkehrsfläche wurde der LT schnell zum Bestseller mit bis zu 40 Prozent Marktanteil im Segment
- Nutzlast von 1,25 bis 3,5 Tonnen (LT 28 bis LT 55)
- Perfekte Basis auch für Reisemobile

Vor 50 Jahren wurde der Volkswagen LT in Berlin präsentiert. Der große Bruder des – zu dem Zeitpunkt schon in der zweiten Generation produzierten – Bulli erweiterte erfolgreich die Produktpalette aus Hannover.

Volkswagen und Transporter: Diese beiden Begriffe sind seit dem Verkaufsstart des Bulli 1950 fest miteinander verbunden. Da der Bulli aber nicht für die ganz großen Lasten vorgesehen war, entwickelte man bei Volkswagen ein Modell unterhalb der schweren Lkw, aber oberhalb des VW-Bus zur Ergänzung des Angebotsprogramms: ein Lastentransporter im Segment von 2,8 bis 3,5 Tonnen. Beim Namen blieben die Niedersachsen kühl und sachlich. So wurde aus dem Lasten-Transporter schlicht der Modellname: LT. Im Anhang fand man die Bezeichnungen 28, 31 und 35 für das zulässige Gesamtgewicht von 2,8, 3,1 bzw. 3,5 Tonnen. Wie schon beim Transporter hörte Volkswagen auch beim LT auf die Wünsche der Kunden, und so gab es den LT gleich zu Beginn in zwei Radständen und zwei Dachvarianten. Lieferbar war das Raumwunder als Kastenwagen, Kombi, Bus, Pritsche, Doppelkabine und als Fahrgestell mit Fahrerhaus.

Im Vorfeld der Entwicklung wurde festgelegt, dass das Verhältnis von der Verkehrs- zur Nutzfläche nochmals besser sein sollte als beim Transporter mit Heckmotor. Dazu konzipierten die Ingenieure von Volkswagen ein Fahrzeug mit der platzsparenden Frontlenker-Bauweise des Transporters und einem Frontmotor, der zwischen Fahrer und Beifahrersitz oberhalb der Vorderachse platziert wurde. Der Antrieb erfolgte weiterhin über die Hinterachse. Ohne den Motor im Heck stand somit der gesamte Laderaum für die Nutzung zur Verfügung. Und doch blieb der LT kompakt: Im Vergleich zum T2 Bulli wuchs der LT nur um 34 cm in der Länge und 30 cm in der Breite. Er bot aber aufgrund des neuen Raumkonzeptes mit 7,85 Kubikmeter Laderaum über 50 Prozent mehr Ladevolumen.

Stolz war man bei Volkswagen auch auf die, bis dahin bei Nutzfahrzeugen eher vernachlässigte, Ergonomie. Mit Hilfe von Arbeitswissenschaftlern wurde das Fahrerhaus entwickelt. Dank dieser Kooperation wurden zum Beispiel die Bedienelemente nah am Fahrer angeordnet und eine große Frontscheibe sowie extra große Außenspiegel installiert.

Für ein Plus an Fahrkomfort sorgte unter anderem eine Einzelradaufhängung an der Vorderachse, wie sie auch noch viele weitere Jahre nach der Einführung des LT noch nicht Standard in dem Segment war. Zu Beginn gab es den Volkswagen wahlweise mit einem 2,0 Liter Vierzylinder-Benzinmotor aus dem Audi 100 (auf 55 kW/75 PS gedrosselt und an den Betrieb in einem Nutzfahrzeug angepasst) oder einem 2,7 Liter Vierzylinder Dieselmotor vom englischen Hersteller Perkins mit 48 kW (65 PS). Volkswagen ersetzte ihn 1979 durch den ersten eigenen Sechszylinder Dieselmotor. Der neue 2,4-Liter-Motor leistete im LT zwar nur acht PS mehr als sein Vorgänger, entwickelte aber deutlich mehr Drehmoment und lief äußerst sanft - so ruhig, dass sogar Volvo diesen Motor in ihren ersten Sechszylinder-Pkw einbaute.

Wie auch der Bulli erhielt der LT über die Jahre zahlreiche Modellpflegen, hier ein Auszug:

1983:

·        Sechszylinder Turbodiesel mit 75 kW (102 PS). Damit war der LT zum stärksten Transporter Europas herangewachsen

·        Sechszylinder als Benziner mit 66 kW (90 PS)

·        Optimierte Einbaulage des Motors bringt Platz für einen dritten Sitz im Fahrerhaus

·        neu gestaltetes Armaturenbrett

·        dritten Radstand für Pritschen bis 4,6 Meter Länge lieferbar


1985:

·        LT 55 mit 5,6 Tonnen Gesamtgewicht

·        LT 35 auf Wunsch mit einer Hinterachse mit Einzelbereifung

·        zuschaltbarer Allradantrieb 4x4

·        Facelift u.a. mit rechteckigen statt bisher kreisrunden Scheinwerfer


1993:

·        Facelift u.a. mit neuem Kühlergrill und Kunststoff-Elementen im Bereich der Rücklichter

·        Überarbeiteter Turbodiesel mit Ladeluftkühler und 70 kW (95 PS)

Aufgrund seiner Qualität und Zuverlässigkeit, gepaart mit der großen Nutzfläche bei kompakten Abmessungen, wurde der LT auch schnell zu einer beliebten Basis für Reisemobile. Noch heute ist davon eine Vielzahl auf den Straßen der Welt unterwegs. So wunderte es 1988 auch niemanden, dass Volkswagen neben dem kompakten California auf Basis der dritten Generation (T3) des Bulli auch ein Reisemobil auf Basis des LT präsentierte: Mit dem Florida bot Volkswagen ein vollwertiges Reisemobil für vier Personen mit Nasszelle an.

Nach 21 Jahren und über 470.000 produzierten LT war 1996 aber die Zeit reif für einen Nachfolger.

1996: Die zweite Generation des LT

Nach 21 Jahren endete 1996 die Ära des kompakten und beliebten Lastentransporters. Wie schon beim Wechsel vom T3 zum T4 wurde auch der Wechsel vom LT1 zum LT2 ein Wechsel in ein moderneres Zeitalter. Der LT2 war das erste neue Fahrzeug, das von der 1995 neu gegründeten Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) mit Sitz in Hannover vorgestellt wurde. Die Entwicklung dieser und der nachfolgenden Baureihe erfolgte in Kooperation mit Mercedes-Benz.

Die Dieselmotoren wurden nun längs unter einer kurzen Motorhaube eingebaut. Der Einstieg erfolgte deutlich niedriger und es gab die Möglichkeit zwischen den Vordersitzen bequem nach hinten in den Lade- bzw. Fahrgastraum zu gelangen.

Das Erfolgsrezept von Volkswagen, den Kunden ein breites Angebotsprogramm zu offerieren, wurde auch beim LT2 beibehalten. So gab es weiterhin Kastenwagen, Kombi, Bus, Pritsche, Doppelkabine und Fahrgestell mit drei Radständen und einem zulässigen Gesamtgewicht zwischen 2,6 und 4,6 Tonnen.

Ein weiterer Vorteil waren die beliebten TDI-Motoren: Sparsam, leistungsstark und zuverlässig waren sie auch im LT2 erste Wahl. 2002 machte VWN den LT2 mit einem neuen 2,8-Liter-Vierzylinder-Diesel zum „Express“-Fahrzeug. Der Motor hatte 116 kW (158 PS) und bot ein maximales Drehmoment von 331 Nm. Das waren Rekordwerte in dem Segment.

Die Fertigung im Werk Stöcken endete 2006 nach fast 340.000 Fahrzeugen.

2006: Der Crafter

Basierend auf dem Grundkonzept des Vorgängers kam 2006 der Crafter auf den Markt – optisch im Truck-Design und technisch ein komplett neues Fahrzeug. Dies verdeutlichte auch der neue Name: Crafter stand und steht für einen dynamischen Helfer im Arbeitsalltag, für „einen, der mit anpackt“.

Die bis dahin spektakulärste Variante war sicher der 2012 präsentierte Crafter 4MOTION mit Achleitner Allradantrieb. In der Vollausstattung war das Fahrzeug mit bis zu drei Sperren ausgestattet, höhergelegt und hatte Offroad-Reifen sowie einen kompletten Unterfahrschutz. Seine Qualitäten durfte der Crafter 4MOTION bei der Rallye Dakar 2012 als Begleitfahrzeug gleich erfolgreich unter Beweis stellen.

Zehn Jahre lang wurde der Crafter wieder in den unterschiedlichsten Varianten (Kasten, Kombi, Bus, Pritsche, Doppelkabine und Fahrgestell) produziert. Über 480.000 verkaufte Einheiten sprechen für den Erfolg auch dieser dritten Generation.

2016: Der neue Crafter – 100 Prozent Crafter – 100 Prozent VWN

2016 präsentierte Volkswagen Nutzfahrzeuge erstmal den Crafter der zweiten Generation. Er ist ein von Grund auf und wieder in Eigenregie entwickeltes Fahrzeug, für das sogar ein eigenes neues Werk im polnischen Września gebaut wurde. 

Bei der Entwicklung wurden die Kunden von den Experten bei Volkswagen Nutzfahrzeuge so intensiv wie nie zuvor zu ihren Bedürfnissen und Ideen befragt. Und sie wurden zudem eingeladen, den neuen Crafter aktiv nach ihren Vorstellungen mitzugestalten. Spezialisten aus Hannover begleiteten vielfach die Fahrer und Fahrerinnen in ihrem Alltag und befragten sie direkt an ihrem Arbeitsplatz nach ihren Wünschen.

Herausgekommen ist das wohl beste und vielfältigste Fahrzeug im C-/D-Segment leichter Nutzfahrzeuge. Neben den verschiedenen Aufbauten gab es den Crafter nun auch erstmalig mit Front-, Heck- oder Allradantrieb. Mit einem Pkw-Fahrverhalten und einer noch nie dagewesenen Vielzahl an Sicherheits- und Fahrerassistenzsystemen wurde der neue Crafter zum Benchmark im Segment. Bis zu 5,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht, ein Ladevolumen bis zu 18,4 m3 und eine überragende Vielzahl Antriebe und Derivate bieten kundengerechte Funktionalität und alltagstaugliche Lösungen für individuelle Transportaufgaben aus allen Nutzungsbereichen.

Von der internationalen Jury von Nutzfahrzeugjournalisten aus 24 europäischen Ländern erhielt der Crafter direkt mit seiner Markteinführung den Titel „Transporter des Jahres 2017“. 

Ein Jahr später präsentierte VWN die elektrisch angetriebene Variante ‚e-Crafter‘ und das Reisemobil ‚Grand California‘ als Erweiterung der Produktpalette des Crafter.

2024: Der neue Crafter – Mehr Sicherheit, mehr Komfort, gleiches Preisniveau

Der neue Crafter ist serienmäßig mit digitalen Instrumenten erhältlich: dem sogenannten ‚Digital Cockpit‘. Prägendes Interieur-Detail des 2024er-Crafter ist sein nun 10,3 und optional 12,9 Zoll großes Display auf der Basis des neuesten ‚Modularen Infotainment-Baukastens‘ (MIB). Das optisch freistehend angeordnete VW-System kennzeichnet dabei eine neu entwickelte grafische Oberfläche und eine selbsterklärende Menüführung. Darüber hinaus erhielt der Crafter eine neue Online-Sprachsteuerung zahlreicher Fahrzeugfunktionen mit „ChatGPT“-Integration, die auf natürliche Sprachbefehle reagiert.

Neu gestaltet wurden die Handbremse und der Schalter des Automatikgetriebes sowie die Bedienelemente der Lichtfunktionen, die Tasten im Bereich der Mittelkonsole sowie sämtliche Luftausströmer. Beispiel Handbremse: Die ist nun eine elektronische Parkbremse, bedienbar mittels Schalter im Cockpit, der bisherige Hebel zwischen den Vordersitzen entfällt.

Das Spektrum der neuen serienmäßigen und optionalen Assistenzsysteme hebt die erfolgreiche Crafter Baureihe auf ein neues Level. Künftig gehören folgende Systeme zur Serienausstattung aller neuen Crafter: der ‚Front Assist‘ (Notbremsassistent inkl. Radfahrer- und Fußgängererkennung), der ‚Lane Assist‘ (Spurhalteassistent), die Verkehrszeichenerkennung, ein Geschwindigkeitsbegrenzer und eine akustische Einparkhilfe für den Heckbereich. Optional wird für den Crafter erstmals der ‚Travel Assist‘ zur Verfügung stehen; In Kombination mit ihm findet auch der ‚Emergency Assist‘ Einzug in den Crafter. 

Trotz umfangreicherer Sicherheitsausstattung und mehr Komfort-Features, die den Berufsalltag im neuen Crafter erleichtern, liegen die Preise auf dem Niveau des Vorgängermodells.

Bis Ende 2024 wurden vom neuen Crafter bereits fast 500.000 Einheiten produziert.

Crafter: Kraftstoffverbrauch: 8,4 - 13,1 l/100 km. CO₂-Emissionen: 220 - 342 g/km.

 

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