Grundsteinlegung in Salzgitter: Volkswagen startet mit „PowerCo“ ins globale Batteriegeschäft

• Meilenstein für NEW AUTO: Start des neuen Batterie-Unternehmens „PowerCo“ und Baubeginn für die erste konzerneigene Zellfabrik in Salzgitter
• PowerCo verantwortet globale Batterieaktivitäten des Volkswagen Konzerns; über 20 Mrd. Euro Invest, 20 Mrd. Euro Umsatzpotential und 20.000 Arbeitsplätze in Europa geplant
• Zellfabrik in Salzgitter ist Blaupause und Auftakt für weltweite Batterie-Offensive – mit sechs Zellfabriken in Europa und perspektivisch weiteren in Nordamerika
• Nachhaltige Mobilität: PowerCo setzt auf grüne Einheitszelle, gefertigt mit Grünstrom und über 90 Prozent Recyclingquote als Teil eines Rohstoff-Kreislaufes
• Bundeskanzler Olaf Scholz: „Heute ist ein guter Tag für die Automobilindustrie in Deutschland und Europa“

Volkswagen setzt seine E-Mobilitäts-Strategie konsequent fort: Zum Auftakt seiner Batterieoffensive hat der Konzern heute in Salzgitter in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz den Grundstein für seine erste eigene Zellfabrik gelegt. Die Produktion wird 2025 starten. Die Verantwortung für das globale Batteriegeschäft trägt ab sofort das neu formierte Unternehmen „PowerCo“. Es wird neben der Zellfertigung Aktivitäten entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette verantworten. Bis 2030 soll die PowerCo gemeinsam mit Partnern mehr als 20 Milliarden Euro in den Aufbau des Geschäftsfelds investieren, über 20 Mrd. Euro Jahresumsatz erwirtschaften und alleine in Europa bis zu
20.000 Menschen beschäftigen.
 
Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte zur Grundsteinlegung: „Heute ist ein guter Tag für die Automobilindustrie in Deutschland und Europa. Volkswagen zeigt, wie die nachhaltige und klimaschonende Zukunft der Mobilität aussehen kann. Gemeinsam legen wir den Grundstein dafür, dass diese Zukunft maßgeblich in Salzgitter gemacht wird.“

Herbert Diess, CEO Volkswagen AG, sagte: „Heute setzen wir auch einen strategischen Meilenstein. Das Batteriezellgeschäft ist einer der Pfeiler unserer NEW AUTO Strategie, mit der wir Volkswagen zum führenden Anbieter von nachhaltiger und softwaregetriebener Mobilität von morgen machen. Der Aufbau einer eigenen Zellfertigung ist ein technologisches wie wirtschaftliches Megaprojekt. Es zeigt: Wir holen Spitzen-Technologie der Zukunft nach Deutschland!“

PowerCo bündelt globale Batterieaktivitäten

In der europäischen Aktiengesellschaft PowerCo bündelt der Volkswagen Konzern seine weltweiten Batterieaktivitäten. Von Salzgitter aus steuert das Unternehmen ab sofort den Aufbau des internationalen Fabrikbetriebs, die Weiterentwicklung der Zelltechnologie, die vertikale Integration der Wertschöpfungskette sowie die Ausstattung der Fabriken mit Maschinen und Anlagen. Perspektivisch sind weitere Produkte wie Großspeichersysteme für das Energienetz geplant. Nach Salzgitter entsteht die nächste Zellfabrik in Valencia, für weitere drei Zellfabriken in Europa werden derzeit Standorte sondiert. Neben Europa prüft die PowerCo zudem auch bereits weitere Gigafabriken in Nordamerika.

Geleitet wird die PowerCo von CEO Frank Blome und den Vorständen Sebastian Wolf (Chief Operations Officer), Kai Alexander Müller (Chief Financial Officer), Soonho Ahn (Chief Technology Officer), Jörg Teichmann (Chief Purchasing Officer) und Sebastian Krapoth (Chief Human Resources Officer).

Thomas Schmall, Konzernvorstand Technik der Volkswagen AG und Aufsichtsratsvorsitzender der PowerCo, sagte: „Mit dem Bau der ersten eigenen Zellfabrik setzen wir unsere Technologie-Roadmap konsequent um. Die PowerCo wird zum Global Battery-Player. Ihre große Stärke ist die vertikale Integration von den Rohstoffen über die Zelle bis zum Recycling. Künftig nehmen wir alle relevanten Felder in die eigenen Hände und sichern uns damit einen strategischen Wettbewerbsvorteil im Rennen um die Spitze der E-Mobilität. Für diese große Aufgabe haben wir ein Spitzenteam am Start.“

Daniela Cavallo, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, erklärte: „Heute ist ein Tag zum Feiern: Wir schaffen mitten in Europa eine neue Zukunftsbranche und bis zu 20.000 zukunftssichere Arbeitsplätze – davon alleine 5000 in der VW-Heimat Salzgitter. Die Transformation unseres stolzen Motorenstandortes und die vorbildliche Mitnahme seiner Belegschaft bleiben uns dabei Verpflichtung und Herzensangelegenheit zugleich. Darauf wird die Mitbestimmung weiter achten. So, wie bisher beim Zukunftsfeld Batterie, das wir sehr früh eingefordert, 2016 im Zukunftspakt festgeschrieben und über Jahre nach Kräften gefördert haben. Als Ergebnis haben wir jetzt ein Paradebeispiel für ökologische wie soziale Transformation.“

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil sagte: „Nirgendwo anders in Deutschland kann man die Transformation der Automobilindustrie so hautnah erleben wie in Salzgitter. Wo jetzt noch konventionelle Motoren vom Band laufen, werden bald Batteriezellen produziert. Hier entstehen die Arbeitsplätze der Zukunft. Das Herz der Automobilindustrie schlägt künftig elektrisch. Und es schlägt in Niedersachsen.“

Standardfabrik und Einheitszelle ermöglichen schnellen, weltweiten Rollout

Anlässlich der Grundsteinlegung stellte der Konzern erstmals das Konzept der Standardfabrik vor: Salzgitter soll Blaupause für Zellfabriken in ganz Europa sein und neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit und Innovation setzen. „Was wir mit Fahrzeug-Plattformen wie MQB und MEB millionenfach bewiesen haben, legen wir auch dem Aufbau der Zellwerke zugrunde: Wir standardisieren auf Basis europäischer Normen und skalieren. Das ermöglicht Tempo und Kostenoptimierung bei höchster Qualität“, erklärt PowerCo CEO Frank Blome. Dabei zielt die Vereinheitlichung nicht nur auf Ausrüstung, Gebäude und Infrastruktur, sondern auch auf Produkt, Prozesse und IT. So entstehen Fabriken, die sich schnell auf weitere Produkt- und Produktionsinnovationen umstellen lassen. Jede Fabrik wird zu 100 Prozent mit regenerativ erzeugtem Strom betrieben und ist auf künftiges Closed-Loop-Recycling ausgelegt.

Volkswagen hat zudem erstmals die 2021 auf dem Power Day angekündigte prismatische Einheitszelle. präsentiert. Sie ermöglicht einen flexiblen Einsatz verschiedenster Zellchemien und wird in bis zu 80 Prozent aller Konzernmodelle zum Einsatz kommen. In Salzgitter werden ab 2025 Einheitszellen für das Volumensegment vom Band laufen, die Zellfabrik wird perspektivisch mit einer Jahreskapazität von 40 GWh fertigen – genug für rund 500.000 elektrische Fahrzeuge. Bis 2030 will der Volkswagen Konzern in Europa gemeinsam mit Partnern sechs Zellfabriken mit insgesamt 240 GWh Leistung betreiben. Die neue Einheitszelle soll Synergien nutzen und die Batteriekosten um bis zu 50 Prozent reduzieren. Die bisherigen Muster zeigen eine vielversprechende technische Performance in Bezug auf Reichweite, Ladezeiten und Sicherheit – Voraussetzungen für einen künftigen Industriestandard.

Künftige Giga-Fabrik für Batteriezellen am Standort Salzgitter.
Luftbildaufnahme des Baufelds der künftigen Giga-Fabrik für Batteriezellen am Standort Salzgitter.
Demontage von Batteriesystemen.
Transport eines Batteriesystems für das Recycling.
Qualitätskontrolle am Einlauf des Kalanders in der R&D-Line.
Leiterin Batteriezellentwicklung Luna Yzaguirre Sanchez mit Einheitszelle.
Bedienung Rasterelektronenmikroskop.
Planbesprechung auf der Baustelle.
Einwaage von Pulvermaterial für Mischversuche.
Entnahme des Mischtankes aus dem Pastenmischer.
Bedienung der Stapelanlage am HMI im Trockenraum der R&D-Line.
Vollautomatische Positionskontrolle der Elektroden in der Stapelanlage im Trockenraum der R&D-Line.
Bedienung der Stapelanlage am HMI im Trockenraum der R&D-Line.
Begutachtung der Stapelbildung in der Stapelanlage im Trockenraum der R&D-Line.
Öffnen des Deckels von einem Batteriesystem.
Spannungsprüfung von Modulen eines Batteriesystems.
Demontage von Batteriesystemen.
Bahnführung von intermittierend beschichteter Kathode über den Kalander in der R&D-Line.
Optische Begutachtung einer Batteriezelle.
Höchstauflösendes Sub-Mikro-CT System mit Probenhalter.
Entnahme der Adapterplatte aus dem Zellteststand.
Entnahme der Adapterplatte aus dem Zellteststand.
Einblick in das elektrische Prüffeld.
Der Stator ist ein wesentlicher Bauteil für die E-Maschine.
Fertigungslinie für Statoren.
An dieser Ottomotoren-Linie wird die neueste Generation des sogenannten EA211 TSI evo gefertigt.
An modernen Fertigungslinien werden Ottomotoren für den Volkswagen Konzern gebaut.
Einstieg in die E-Mobilität: 2019 startete in Salzgitter die Serienfertigung von Stator und Rotor für den Modularen Elektrifizierungsbaukasten.
Fertigungslinie für Ottomotoren der neuesten Generation des EA211 TSI evo.
Statorfertigung für den MEB im Komponentenwerk Salzgitter

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