Den Startknopf für die neue Anlage drückten in Zwickau Reinhard de Vries, Geschäftsführer Technik & Logistik Volkswagen Sachsen, und Wolfram Günther, Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft des Freistaates Sachsen. Reinhard de Vries: „Zwickau ist im Volkswagen Konzern das Kompetenzzentrum für Elektromobilität in Europa. ID.3 und ID.4werden hier bilanziell klimaneutral gefertigt. Der umweltfreundliche Transport der Batterien ist ein weiteres wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zur emissionsfreien Fabrik im Rahmen der markenübergreifenden Nachhaltigkeitsstrategie ‚goTOzero‘. Unser Weg stimmt: Seit 2017 konnten wir den CO2-Ausstoß am Standort Zwickau um 60 Prozent senken – das sind mehr als 100.000 Tonnen pro Jahr.“ Energie- und Klimaschutzminister Günther würdigte das Projekt: „Volkswagen geht voran. Wir brauchen solche Vorhaben in der gesamten Breite industrieller Fertigung und Logistik. Hier werden Energiewende und Klimaschutz ganz konkret realisiert. Das gilt auch für viele weitere Projekte, Produkte und Abläufe in der sächsischen Wirtschaft. Die Industrie ist für Klimaschutz und Energiewende ein wacher, innovativer und unverzichtbarer Partner. Gleichzeitig zeigt sich, dass wir wesentlich schneller wesentlich mehr Energie aus erneuerbaren Quellen brauchen. Sie ist ein entscheidender Standortfaktor für das Energie- und Industrieland Sachsen.“
Um die Batterien möglichst umweltschonend nach Zwickau zu bringen, werden die Zellmodule per Bahn beim Lieferanten im polnischen Wrocław abgeholt und zunächst in das Braunschweiger Werk der Volkswagen Group Components gebracht. Beim Zugtransport mit DB Cargo kommt in Deutschland 100 Prozent Ökostrom zum Einsatz. In Braunschweig werden die Zellen vollautomatisch entladen und zu Batteriesystemen montiert. Diese werden vollautomatisch auf den Waggon aufgeladen und wiederum per Schiene nach Zwickau transportiert. Auch dabei kommt Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz. Für die letzte Meile zwischen der Be- und Entladestation Harvesse und der Braunschweiger Werkshalle werden die Transportbehälter auf
E-Lkw umgeladen, da in Braunschweig der Gleisanschluss noch nicht direkt an die Montagestelle führt.
Für den Transport haben Logistiker des Volkswagen Konzerns Spezialbehälter entwickelt, in denen sowohl die Zellmodule als auch die fertig montierten Systeme befördert werden. Sie sind so konzipiert, dass die Waggons bei Gewicht und Volumen maximal ausgelastet sind. Aktuell verkehren fünf Züge pro Woche zwischen Braunschweig und Zwickau – die Frequenz der Fahrten wird noch steigen.
Die Anlagen in Zwickau und das Gegenstück in Braunschweig gelten als die modernsten ihrer Art in der Industrie. Der hohe Automatisierungsgrad ist eine wichtige Voraussetzung für die effiziente Batteriemontage an deutschen Standorten. Herzstücke der Anlagen in Braunschweig sind die Ladewagen und in Zwickau die Ladelifte mit jeweils einem Eigengewicht von rund 25 Tonnen. Sie fahren auf eigenen Schienen entlang des Zuges und heben die Spezialbehälter mit Batteriemodulen beziehungsweiseBatteriesystemen automatisch aus oder in die Waggons. Das Be- oder Entladen eines Zugs dauert nur rund fünf Stunden.